Rückblick auf die Monatsversammlung vom Montag, 18.3.2024
Mitglieder des Vereins und des Vereinsvorstandes trafen sich zum jährlichen Rückblick auf das abgelaufene Vereinsjahr 2023 + Ausblick auf das Jahr 2024
Der Vereinsvorstand ließ in kurzen Präsentationen das abgelaufene Vereinsjahr vorüberziehen. Obmann Günther Martello brachte einen Rückblick auf die Aktivitäten des letzten Vereinsjahres.
Der Kassier, Kurt Gussner gab einen aktuellen Einblick in die Entwicklung des Vereinskontos
Johannes Stübler präsentierte den Status von laufendenProjekten, wie zB. den Ausbau der Sternwarten Hohe Dirn, Gramastetten und St.Johann.
Aber auch geplante Ausbauten des technischen Equipments in der Keplersternwarte Linz wurden vorgestellt.
Im Anschluß folgte von Martello Günther eine Vorschau auf Astronomische Ereignisse im Vereinsjahr 2024. Auch Besucher, also auch Nichtvereinsmitglieder, konnten sich an diesem Abend über die Aktivitäten in unserem Verein informieren.
Rückblick Vortrag - Montag, 26.2.2024, 19 Uhr 30, Wissensturm Linz
In diesem Vortrag ging es um die sogenannte Asteroseismologie – die Lehre von Sternschwingungen – die es erlaubt das Innere von pulsierenden Sternen in verschiedenen Entwicklungsstadien zu untersuchen.
Prof. Konstanze Zwintz ist eine weltweit anerkannte Expertin auf dem Gebiet der Astroseismologie. Die Referentin bot den Zuhörern einen tiefen Einblick in eine sehr junge Disziplin in der astronomischen Grundlagenforschung.
Erst vor wenigen Jahren wurde klar, dass auch asteroseismologische Untersuchungen von Sternen vor dem Beginn des Wasserstoffbrennens im Kern – sogenannten Vorhauptreihensternen – große neue Erkenntnisse über deren inneren Aufbau liefern können.
Das war der Beginn des Forschungsgebiets mit dem Namen >>Asteroseismologie von sogenannten Vorhauptreihensternen<<.
Hier werden offene Fragen früher Sternentwicklung untersucht. Beispielsweise die Fragen nach der genauen Bestimmung des Alters von Sternen, der Geschwindigkeit früher Sternentwicklung, der Entwicklung des Drehimpulses zwischen der Sterngeburt und dem Beginn des Kern-Wasserstoffbrennens oder der Entwicklung der chemischen Zusammensetzung junger Sterne.
Sterne werden aus riesigen Staub- und Gaswolken geboren. Diese Wolken erschweren unseren Blick auf junge Sterne.
Trotz dieser Schwierigkeiten können wir mit heutiger Technik einen Blick auf die ersten Phasen im Leben von Sternen werfen und erfahren dabei, dass Sterne schwingen und damit "klingen" können. Wie diese Schwingungen helfen, junge Sterne und ihre weitere Entwicklung besser zu verstehen und was das mit unserer Sonne zu tun hat.
Wir erfuhren, wie uns die „Musik der Sterne" dabei helfen kann, mehr über die Kindheit und Jugend von Sternen zu lernen.
Wir haben an diesem Abend auch einige beeindruckende Hörbeispiele bekommen in denen die Frequenzen eben entsprechend in den für Menschen hörbaren Frequenzbereich transponiert wurden. Man kann nur froh sein, dass im Weltall ein Vakuum vorherrscht, denn sonst wäre es sehr laut rund um die Sterne ;-)
Die Forschungsarbeit der Referentin ist reine Grundlagenforschung. Diese liefert auch immer wieder interessante Nebenprodukte die generell zum Verstehen zur Bildung von Planetensystemen beitragen. So war es interessant zu hören, dass zB beim 63 Lichtjahre entfernten Stern Beta Pictoris, der noch von einer Scheibe aus Gas und Staub umgeben ist, Kometen entdeckt wurden, also EXO-Kometen. Die Daten die diesen Entdeckungen zu Grunde liegen kommen neben anderen Projekten vom NASA TESS Satelliten, dessen vorrangige Aufgabe die Entdeckung von Exoplaneten ist.
Solche Entdeckungen tragen wesentlich zum Verständnis bei wie zB. die Verteilung von Wasser in Sonnensystemen erfolgt und letztendlich
das Wasser auf unsere Erde gekommen ist.
Das Verständnis dafür wie sich die jungen Sterne entwickeln und wie ihr Lebensweg aussieht bis sie sich als fertige "erwachsene" Sterne
im bekannten Hertzsprung-Russell-Diagramm in die Hauptreihe einreihen, ist heute auf Grund solcher Forschungstätigkeiten um viele Facetten reicher geworden.
Zur Referentin:
Prof. Konstanze Zwintz ist eine weltweit anerkannte Expertin auf dem Gebiet
der Astroseismologie. Sie wurde in Wien geboren und studierte Astronomie an der Universität Wien. Seit Oktober 2018
ist sie Professorin an der Universität Innsbruck. Sie leitete in den letzten beiden Jahren auch das BRITE-Constellation
Projekt mit den ersten beiden österreichischen Satelliten.
Einer ihrer Forschungs-Schwerpunkte ist die Erforschung von jungen Sternen mithilfe von Sternschwingungen.
RÜCKBLICK auf den Vortrag vom Montag, 22.1.2024, 19 Uhr 30, Wissensturm Linz
Das Extremely Large Telescope (ELT) der ESO wird das größte „Auge am Himmel“ sein, wenn es in diesem Jahrzehnt das erste
Licht erreicht. Das Teleskop erzeugt mithilfe von Lasern künstliche Leitsterne, um zu messen, wie stark das Licht durch
Turbulenzen in der Erdatmosphäre verzerrt wird. Der verformbare Spiegel passt seine Form in Echtzeit an, um diese
Veränderungen in der Atmosphäre auszugleichen. Diese sogenannte Adaptive Optik hilft dem ELT dabei, Bilder zu erzeugen,
die 16-mal schärfer sind als das Hubble-Weltraumteleskop. Auch aus Linz gibt es Beiträge zur Adaptiven Optik des
Extremely Large Telescopes der ESO (European Southern Observatory)!
Alle Rechte vorbehalten Kepler Sternwarte Linz